Der Hexenglaube und die Große Göttin

Große Mutter

"Woher kommen wir?"

Diese Frage ist eine der ältesten. Ebenso die Anschauung, eine Große Mutter hat alles Sein, alles Leben aus sich heraus geschaffen und geboren. Religion heißt in der Übersetzung Rückbindung. Religiöse Zeugnisse aus ältesten Zeiten erzählen von den Menschen und ihrem tiefen Glauben, Vertrauen, ihrer Liebe zu ihrem göttlichen Ursprung.



Religionen sind Glaubensysteme

Systeme die Wege darstellen, wie die Verbindung mit dem Göttlichen "optimal" erfahrbar ist. Religionen sind menschgeschaffene Ansätze, das Unfassbare zu greifen.



Religionen sind Zeitzeugen

Sie spiegeln das Denken und Fühlen der Menschen und gleichzeitig formen sie es. In ältesten Zeiten waren nicht nur die Lebensumstände, sondern ebenso die Mittel und Wege der Menschen andere, als sie es heute sind. Der Mensch (homo sapiens), so wie wir ihn heute kennen, existiert seit ca 300.000 Jahren. Aus dieser Zeit existieren keine religiösen Überlieferungen. Die ersten mythologischen und archäologischen Zeugnisse in Form von Höhlenmalereien und Skulpturen stammen aus der Zeit von vor ca. 25.000 Jahren. Diese Relikte weisen auf einen ursprünglichen Glauben hin: den Glauben an und die Liebe zu der Großen Mutter. Dieser Glaube ist der älteste überlieferte!

Der Glaube der Hexen

der Glaube, auf dessen Fundament der Liebe, des Wachstums, der Kraft und der Hoffnung, Kulturen, Zivilisationen und alle anderen Religionen wurzelten.
 
Wer ist die göttliche Kraft? Wir können die Natur betrachten, uns betrachten und über die Wunder des Lebens staunen, unser Horizont jedoch ist begrenzt und so ist jede Vorstellung, die wir von der göttlichen Kraft haben immer eine, die lediglich unserem Vermögen entspricht. Unsere Fähigkeiten wahrzunehmen jedoch sind stark eingegrenzt von unserem Umfeld, der Gesellschaft in der wir leben, unseren existentiellen Bedürfnissen. Der Mensch schafft sich somit eine seinen Bedürfnissen entsprechende Religion und umgekehrt prägen Religionen die Menschen ihr Verhalten, ihre Gesellschaft. Wenn Menschen GöttInnen personifizieren, so geben sie den Teilaspekten, die sie wahrnehmen, Namen. Mit diesen Namen werden bestimmte Eigenschaften assoziiert.
 
Bestimmte existentielle Bedürfnisse sind grundlegend... der Wunsch geliebt, geschützt und versorgt zu sein. Dieser Aspekt ist allen GöttInnenaspekten jeder Kultur gegeben. Ansonsten wird die Große Mutter in verschiedenen Kulturen mit verschiedenen Namen und unter zuweilen unterschiedlichen Teilaspekten verehrt. In allen alten Religionen wird die göttliche Kraft in vielen Personifikationen verehrt, nur wenige neuzeitliche Religionen verehren ausschließlich einen Gott (z.B.:Christentum, Judentum).
 
Diese Seite soll einen Einblick bieten in die vielfältigen Erscheinungsformen der Großen Mutter. Die Venus von Millendorf, deren Alter auf ca. 25.000 Jahre geschätzt wird, ist das älteste Göttinnenrelikt. Es zeigt eine üppige Frau, der stark und kräftig nichts etwas anzuhaben vermag. Ihr Körperbau lässt auf Gebärfähigkeit und auch darauf schließen, dass sie ihre Kinder zu nähren vermag. Dieser Aspekt der Großen Mutter ist einer der Kernaspekte, sie aus der alles hervorgeht, bereichert und nährt die Menschen.

Die Göttin in verschiedenen Kulturen und Anrufungen, Gebete, Mantras an sie

Ägyptisch
Alchimistisch/ gnostisch
Australisch
Aztekisch
Chinesisch
Christlich
Gnostisch
Griechisch
Hinduistisch
Islamisch
Keltisch/ walisisch
Maori
Minoisch/ sumerisch/ mesopotamisch
Nordisch
Römisch
(by Starhawk)


ALLE GÖTTINNEN SIND EINE
ALLE GÖTTER SIND EINER!


Höret die Wörter der Großen Mutter die einst Artemis, Astarte, Dione, Melusine, Aphrodite, Cerridwen, Diana, Arianrhod, Brigit, Isis, Ishtar, Aradia, Cybele, Kore, Levanah, Luna, Mari, Anna, Selene, Demeter und Belisama genannt ward und viele andere Namen trug.

Königin des Sommers

Bienenkönigin
Süß duftende
Blühende
Honigseim
Überschäumender Brunnen
Üppig blühende Rose
Berauschende Tänzerin
Flüsternder Wind
Sängerin
Zauber bindende
Blüte und Dorn
Rhiannon
Aranrhod
Aphrodite
Ishtar
Cybele
Erfülle uns
Trage uns hinweg!
  Starhawk


 

Taunetzende Mondin

Segelst rund am Himmel deine Bahn
Durchströmst alles
Scheinst für alle
Licht der Welt Du
Jungfrau Mutter Greisin
Grün wuchernde Webende
Isis Astarte Ishtar
Aradia Diana Cybele
Kore Cerridwen Levanah
Luna Mari Anna
Rhiannon Selene Demeter
Sieh mit unseren Augen
Höre mit unseren Ohren
Taste mit unseren Händen
Atme durch unsere Nüstern
Küsse mit unseren Lippen
Öffne unsere Herzen
Erfülle uns
Berühre uns
Wandle uns
Mache uns heil
(by Starhawk)
 

Die ägyptische
Große Mutter Isis

Am Anfang war Isis, die Älteste der Alten. Sie war die Göttin aus der alles Werden wuchs.

Von den ÄgypterInnen wurde Isis verehrt als der Thron Ägyptens, die Große Mutter, Schöpferin, die Herrscherin über alle GöttInnen, die Beflügelte und Spenderin allen Lebens. Der Name Isis leitet sich wahrscheinlich von Ashesh ab, was wiederum = die Allenährende bedeutet. Isis wurde in den römischen Göttinnenolymp aufgenommen, dort hieß sie "Die Eine, die Alles ist". In beiden Mythologien war sie die Herrin der Worte der Kraft. Kraft ihres Zauber-Wortes konnte sie erschaffen, wie vernichten. In vielen religiösen Ausrichtungen wird sie verehrt als die Königin der Hexen. Wie in allen heidnischen Schöpfungsmythen wird auch in der Verkörperung der Großen Göttin als Isis der Ewige Zyklus der Wiedergeburt offenbart. Isis Bruder Seth tötete Osiris, Isis suchte die Leiche von Osiris. Sie fand ihn und brachte ihn nach Ägypten zurück. Seth raubte den Leichnam und zerstückelte ihn. Isis machte sich wieder auf die Suche und fand die Leichenteile uns setzte sie wieder zusammen.

Gebet an Isis

Isis
Älteste der Alten
Thron Ägyptens
Schöpferin allen Seins
 
Schützend umhülle mich
in sternenbesetzten Schwingen
Erfülle mich mit deinem Atem
Meine Gedanken
seien die Träger deines Wissens
Meine Worte
sprechen das von dir zu verkündende Wort
Mein Körper
sei der heilige Tempel meines von dir belebten Geistes
 
Wirke in mir (Name der Betenden)
Wirke durch mich (Name der Betenden)
Wirke mit mir (Name der Betenden)
Wirke für mich (Name der Betenden)
 
Ich rufe und beschwöre dich
Isis, Beflügelte Spenderin allen Lebens,
Göttin und Herrin meines Selbst
schenke mir deiner Tochter
deinen Schutz und deinen Segen
schenke mir Vertrauen und dein Geleit
auf meinem Weg
der der deine sein möge
 
Isis, Weltenthron,
die warst von Anbeginn,
Schöpferin allen Lebens
Schöpferin meines Selbst
lenke mich auf dem rechten Pfad
im Hier, im Jetzt, von Ewigkeit zu Ewigkeit

Hathor

"Mutter ihrer selbst Mutter eines jeden Gottes, Mutter einer jeden Göttin"
Hathor, deren Name eigentlich Hat-Hor = Haus des Horus, lautet, hat sich aus sich selber geschaffen, wird oftmals dargestellt als "Himmlische Kuh", die zwischen ihren Hörnern die Sonnenscheibe trägt. Sie wird verehrt in ihren sieben Aspekten, die den sieben Planeten entsprechen und als die sieben Hekqits = Geburtshelferinnen (siehe Hekate) angesprochen werden. Als Große Mutter gilt auch sie als Herrin über Leben und Tod. Es gibt Deutungen, dass der Tarot, das Wissen der Hathor schenke und seinen Namen von dieser Himmelsgöttin erhalten habe.

Rota - Das Rad
Taro - des Tarot
Ora_t - ist das Gesetz
Athor - Hathors
 

Hathors Anrufung

Im Namen von Horus
und deinen sieben Skorpionen
ich rufe dich,
Hathor.
Hathor, deren Name Weltenthron heißt !
Hathor, die die du dich selber geschaffen!
Hathor, die du die Mutter aller Götter und Menschen bist!
Hathor, Hüterin der Geheimnisse,
Hathor, Herrin des Rades,
allwissende, allschöpfende Herrin der sieben Skorpione,
Hathor,
in deinem alten Namen rufe ich Dich
Hat Hor
Het Hert
Iset
Ich rufe Dich Herrin des Himmels!
Quelle, Fluss des Lebens !
Mächtige Iset!
Ich rufe dich !
Durch Wind und Wasser, Erde und Feuer
ich rufe dich !
Erscheine vor mir in deinem alten Glanz !

Neter die Nährende

Neter ist ein Beiname der Hathor, darüberhinaus beschreibt Neter einen formlosen Urzustand, das Chaos. In diesem Chaos pulsiert der weltschaffende Geist, aus dem ältestem ägyptischen Glauben nach Hathor sich selbst schuf und Form annahm.

Die alchemistische gnostische Große Mutter Schechina
"Die Braut Gottes"

Keine Personifkation, sondern der Mutterleib (= Matrix/ als göttliches Gefäß), welcher in Verbindung mit dem sie zum Urandrogyn ergänzenden männlichen Geist alles erschafft.

Sophia

"Der allumfassende Geist, Dame Weisheit, die weibliche Seele Gottes, Quelle der Kraft"
In ihrer ursprünglichsten Form galt die Sophia als Schöpferin allen Lebens, aus der ihre männliche Ergänzung geboren wurde. Auch sie wird als die Herrin und Ganzheit der sieben planetarischen Systeme verehrt.Die Allmutter Sophia wird auch von den ChristInnen verehrt, doch wird ihre Allmacht durch Legendenverfälschung auf einen Märtyrerinnenaspekt begrenzt. Die von der kathlischen Kirche heiliggesprochene jungfräuliche Sophia gilt als Mutter der weiblichen Personifikationen Liebe, Glaube und Hoffnung.

Die australische Große Mutter Kunapipi

Die große Regenbogenschlange, Ewig-Schwangere Auch, wenn die australischen Ureinwohner - die Aborigines - viele unterschiedliche religiöse Kulte leben, so haben die meisten eines gemein: den Glauben an die Regenbogenschlange Kunapipi. Kunapipi gilt als die Urmutter die seit Anbeginn der Schöpfung - von den Aborigines Dreamtime genannt - existiert. Ihr positiver Aspekt ist über die Jahrhunderte verlorengegangen, die Schlange wurde dämonisiert. Noch heute wird sie als Allschaffende Schöpferin von einigen Aborigenes des Kunapipi-Kultes gehuldigt.

Die chinesische Große Mutter
Kuan Yin
"Mutter der Barmherzigkeit. Mutter der Gnade. Mutter der Milde"

Kuan Yin ist eine zur Schöpfer-Göttin aufgestiegene Sterbliche, die in die Unterwelt verdammt, selbige in ein Paradies umwandelte und zurück auf die Erde kehrte. Sie wird von den ChinesInnen als Frauen- und Schutzgöttin verehrt und oftmals mit einem Kind im Arm dargestellt.


Da Bei Zhow
Mantra des Großen Mitgefühles
Lu Shian dza zo
Fa Je Mung Shin
Dzu Fo Haj
Whey Shi Yao Wen
Swey Tsu Dje Shang Yun
Tsong Yi Fong Yin
Dzu Fo Shien Chuan Song
Na Mo Shian YunGai Pu Sa Mo Ko Sa

Die christliche Große Mutter Maria

*Heiliges Gewässer*Königin des Himmels*

Die Göttin Maria wurde seit ältesten Zeiten verehrt unter den Namen Aphrodite-Mari, Stella Maris, Maya, Mariam, Marah u.v.m. Wie der Name schon verrät war Maria das Große Gewässer, das Heilige Meer, der Heilige See, aus ihren fruchtwässrigen Gewässern ging alles Leben hervor. Symbolisch dargestellt wurde sie durch den Fisch. Maria, die in ältesten Zeiten in drei Aspekten dargestellt wurde (Jungfrau, Mutter, Greisin) wurde von dem Katholischen Christentum auf den jungfräulichen zudem fehlinterpretierten Aspekt begrenzt. Der alte Mythos um die Ewige Wiedergeburt des Erlösergottes durch die Große Mutter, wie er aus vielen Religionen bekannt ist, wurde von der Katholischen Kirche abgewandelt, umgedeutet und die Allmacht Marias als Schöpfungsgöttin auf den Aspekt Mutter Gottes fälschlicherweise begrenzt. Laut Christentum ist Maria die jungfräuliche Mutter des Erlösergottes Christus. Sie ist eine "Normalsterbliche" in diesem Glaubenssystem und lediglich die Geburt des Gottessohnes verschaffte ihr die Heiligsprechung der Katholischen Kirche. Dem war in ältesten Zeit nicht so. Maria als Allschöpferin schenkte dem Gottes Sohn das Leben, so wie sie es nahm, um ihn wiederauferstehen zu lassen. Der Mythos um die jungfräuliche = "unverheiratete" Göttin, die einen Erlöser gebar findet sich ebenfalls in den Mythen um anderer jungfräuliche Aspekte Großer Mütter, deren Söhne (Jason, Perseus, Attis, Minos etc.) alle Christosse (Gesalbte) und Erlöser waren.
 
Die Legende der unbefleckten Empfängnis der Maria durch den Heiligen Geist ist die falsche Wiedergabe eines sehr alten Brauchtums. In den Tempeln der Großen Göttin huldigten die Jungfrauen = unverheirateten Frauen der Großen Mutter. Damals hieß es der Geist der Großen Mutter durchfließe die Priesterinnen, der Geist des Gefährten durchfließe die Priester. Vereinigten sich nun jungfräuliche Priesterin und Priester und kam es durch diese Vereinigung zu einer Schwangerschaft, so hieß es...die Jungfrau hat den Geist des männlichen Gottes empfangen. Auf recht irdisch-leiblichee Art und Weise allerdings.....
 
Maria Magdalena, die von der Katholischen Kirche zur Prostituierten und Sünderin umdefiniert wurde, war in älteren Zeiten der mütterliche Aspekt der dreifachen Mutter. Der Großen Göttin, die sich mit ihrem Gemahl vereinigte, um ihn durch sich in Form eines Sohnes wiederzugebären.

Anrufung der Mutter Maria

Ave Maria!
Gegrüßet seist du, Maria voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und
in der Stunde unseres Todes. Amen.
 
Zur Mutter der immerwährenden Hilfe
(Gebet ca. 1640)
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
Lass mich ganz dein eigen sein!
Dein im Leben und im Tod,
Dein in Unglück, Angst und Not;
Dein in Kreuz und bittrem Leid,
Dein für Zeit und Ewigkeit.
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
Lass mich ganz dein eigen sein!
Mutter, auf dich hoff' und baue ich!
Mutter, zu dir ruf' und seufze ich!
Mutter, du Gütigste, steh' mir bei!
Mutter, du Mächtigste, Schutz mir verleih!
O Mutter, so komm, hilf beten mir!
O Mutter, so komm, hilf streiten mir!
O Mutter, so komm, hilf leiden mir!
O Mutter, so komm und bleib' bei mir!
Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!
Du willst mir ja helfen, o Gütigste!
Du musst mir nun helfen, o Treueste!
Du wirst mir auch helfen, Barmherzigste!
 
O Mutter der Gnade, der Christen Hort,
Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Pfort',
Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier,
Du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier.
Wer hat je umsonst deine Hilf' angefleht?
Wann hast du vergessen ein kindlich' Gebet?
Drum ruf' ich beharrlich im Kreuz und im Leid:
"Maria hilft immer! Sie hilft jederzeit!"
Ich ruf' voll Vertrauen im Leiden und Tod:
"Maria hilft immer, in jeglicher Not!"
So glaub' ich und lebe und sterbe darauf:
"Maria hilft mir in den Himmel hinauf."
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
Lass mich ganz dein eigen sein!
Dein im Leben und im Tod,
Dein in Unglück, Angst und Not;
Dein in Kreuz und bittrem Leid,
Dein für Zeit und Ewigkeit.
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
Lass mich ganz dein eigen sein!
Amen.

Die griechische Große Mutter - Chaos

Die Große Mutter trägt in ihrem Leib den ungeordneten Urzustand allen Seins = Chaos, alle Bestandteile zur Erschaffung allen Lebens, so gilt sie als Ewige Zerstörerin und Ewige Gebärerin, als die Hüterin des Ewigen, des All-en. Die Göttin schafft sich durch das Chaos selber und wird so zu ihrer eigenen Tochter


"Schwarzgeflügelte, Tochter des Chaos, Allumhüllendes Dunkel" - Hera

"Göttin-Königin, Gebieterin über die Geburten, Schöpferin, Mutter aller Göttinnen, Hüterin des Paradieses/ des Apfellandes"

Die Umstellung der Buchstaben des Namens Hera verweist auf ihren Ursprung in einer "noch" älteren Muttergottheit =>der prähellenischen Rhea.
Hera, die dreifache Große Mutter wurde in ihren drei Aspekten verehrt als die jungfräuliche Hebe, die mütterliche Hera und die Greisin Hekate. Feste zu Ehren dieser Göttin wurden und werden in ganz Europa gefeiert. Diese Feste wurden von der Katholischen Kirche als Hexensabbate verdammt und Kultstätten ihr zu Ehren zerstört.
Hera gilt (wie Eva, Morgan, Kore, Demeter, ihr jungfräulicher Aspekt: Hebe, u.a.) als Hüterin des Apfellandes. Dort wächst der Baum des Lebens, bewacht von einer Schlange. Die Göttin schenkt mit der Frucht des Heiligen Baumes, des Lebensbaumes Ewiges Leben, Unsterblichkeit und Königen die Gotteswürde.
Seltsamerweise wurde dieser Mythos um die Allmacht der Großen Mutter von der Katholischen Kirche auf abstruse Art abgeändert, was zu tragischen Folgen führte. Die Große Mutter wird in der katholischen Interpretation zur Verführten, die wachende Schlange zum verführenden Teufel und der zum Gott erhobene Adam zum irregeführten. Während im ursprünglichen Mythos das Geschenk der Göttin und das Verspeisen des Apfels durch den Sterblichen die Pforte zur Unsterblichkeit öffnete, meinte dasselbe Vorgehen in der katholischen Version Schuld und Verdamnis, ewige Sünde für die Menschheit durch Evas Tuen.
Diese neuzeitliche Interpretation des alten Apfelmythos ist eine komplette Verfälschung, die die eigentliche Aussage gänzlichst verschleiert und ad absurdum führt. Auf dieser Fehlinterpretation wurzelt das Konstrukt der Erbschuld und somit das Glaubens-Fundament des Katholischen Christentums.


Hekate

"Weise Schöpferin, Herrin der Kreuzwege, Herrin der drei Wege, Allerliebste, Mondmutter, Himmelskönigin, Mutter allen Lebens"
Hekate in ihrer dreifachen Erscheinung als Selene, Artemis und Persephone, wird seit Anbeginn der griechischen Mythologie als Große Mutter verehrt. Es heißt, sie ist ein Aspekt der Großen ägyptischen Mutter Hathor, die auch verehrt wurde als die sieben Geburtshelferinnen = Hekqits.
Die ägyptischen Heka sind die Worte der Kraft, die Zauberworte, die entstehen, oder zerstören lassen. Hekate ist die personifizierte Magie des Wortes. Hekate wird verehrt als die Königin der Hexen.


Anrufung

Hekate, Hekate, Hekate!
Göttin des Sumpfes und der Weide.
Göttliche, weise alte Bringerin des Todes.
Königin der Nacht, des dunklen Mondes.
Meisterin der Schatten, Tochter des Mordul.
Lass uns deine Welt betreten,
damit wir dich kennenlernen.
Wir bringen Trankopfer und Gaben.
Zeig uns dein dunkles Gesicht,
dein blutiges, weises Geheimnis.
Führe uns in die Schatten,
in die finstere Nacht...
Wir rufen dich! Wir rufen dich!!

Gaia "Mutter Erde, Allnährende"

Bezeichnung für die vielbrüstige Mutter Erde, die aus ihrem Leib alles Leben gebärt und alles Leben nährt. Gaia wird im umgangssprachlichen Gebrauch für das Ökosystem Erde verwendet.



Heilgebet an Gaia

Heilige Göttin Gaia
Schöpferin
von Anbeginn
Große Erdenmutter
verzeih mir
verzeih uns Menschen
die Verletzungen
die wir brachten über dich
über deinen himmlischen Geist
über deinen göttlichen Erdenleib
über deine lebensspendenden Gewässer
über unser Heim
verzeih mir
verzeih uns Menschen
die Wunden
die wir erbringen an deinen Leib
der unserer Wohnstatt ist
 
Allschaffende Allnährende
Große Mutter
Gottkönigin
 
begegne mir
begegne uns Menschen
mit deiner Gnade
mit deiner Güte
mit deinem Segen
 
verschone uns
vor der zerstörenden kraft deiner verborgenen Feuer
erwärme mit der Allmacht deines verborgenen Feuers
unsere Herzen
erhelle unsere Gedanken
mit deinem Geist
helfe uns deinen Leib zu heilen
der uns hervorbrachte,
der uns empfangen wird
helfe uns
dich
durch mich, durch uns
zu entfalten.
Heilige Göttin Gaia
Schöpferin
von Anbeginn
Große Erdenmutter
dein Wille geschehe!

Demeter "Mutter Erde, Gerstenmutter, weise Alte"

Demeter ist die Personifikation der Großen Mutter Erdes. Sie gilt als Ursprung, als Wurzel, als Ein- wie Ausgang zu dem Ursprung und dem Ende. In ihrem dreifachen Aspekt wird sie als Jungfrau unter dem Namen Kore, als Mutter mit der Bezeichnung Daeira und als Greisin mit Persephone gerufen.

Die hinduistische Große Mutter Kali Ma

"Große Mutter, Bewahrerin, Schöpferin, Zerstörerin, Heilige Gebärende, Alles-Verschlingende, Mutter des All-en, Heiliges Wort"
 
Die dreifache Urgöttin Kali Ma, deren ältester Titel Parvati Kali Uma lautet,gilt als eine der ältesten Personifikationen der Großen Mutter. Sie ebnet den Lauf der Ewigen Zyklen, bringt hervor, vernichtet, um wiederzugebären. In all ihrem Tuen ist sie voller Weisheit, zuweilen ohne Barmherzigkeit, sie ist das Meer, das alles erschafft und alles verschlingt. Es heißt das Trinken des Blutes der Kali Ma verleihe Unsterblichkeit. Aus einem sehr alten Ritual zu Ehren der Kali Ma stammt der von den Katholikinnen für das Abendmahl übernommene Satz "Dies ist mein Blut".


Mantra an Kali Ma
zur Erlösung von Sorge und Leid


 
K_R_I_M
(Kali Brahman Mahayama Nada Bindu)

Die islamische Große Mutter
Al-Lat

" Große Mondmutter, Mondin, Schöpferin, Allmutter"

Die vom modernen Islam zu Allah maskulinisierte große Mutter ist eine der ältesten Personifkationen der Großen Mondgöttin. Unter den Namen Manat (Göttin des Schicksals), Al-Lat (Sonnengöttin) und Al Uzza (Göttin der Macht) wurden die drei Aspekte der Großen Mondgöttin von den AraberInnen und den koreischiitischen Mohammedanern in ältesten Zeiten geehrt. Noch heute pilgern tausende von gläubigen Muslimen nach Mekka, um dort das Heiligtum den Schwarzen Stein aufzusuchen und ihrem Gott Allah zu huldigen. Dieses Heiligtum (Kaaba) um den Heiligen Stein wurde erbaut zu Ehren der Großen Mondmutter.

Die keltische Große Mutter
Danu, Ana, Anu, , Schwarze Annis

"Muttergöttin, Allumfassende, Mutter, Heiliges Wasser,Schöpferin, Allnährende "

Dana die Mutter der GöttInnen (Tuatha de Danaan) ist die Bezeichnung für den jungfräulichen Aspekt der Großen Mutter, Babd die Mutter, "der Kessel" und der Greisinnenaspekt Macha, Herrin des Mondlandes. Macha verkörpert auch die Ganzheit aller Aspekte.

Die walisische Große Mutter Cerridwen

"Große Mondgöttin, Heilige Quelle des Lebens, Heiliges Gefäß des Todes" Cerridwen, die walisische Muttergöttin, gilt als die Göttin der Inspiration, wird zuweilen als Sau dargestellt. Sie gebar einen hässlichen Sohn, dem sie Wissen schenkte, sie verschlang ihn, um ihn wiederzugebären. Wiedergeboren wird der Sohn als der Dichter Taliesin verehrt.

Die Große Mutter der Maori
Papa-tua-nuku
"Große Erdgöttin, Mutter Erde, Allgebärende"

Die große Erdmutter Papa und der große Himmelsgott Rangi lebten in absoluter Einheit, bis sie durch ihren Sohn gespalten wurden. Über die Entstehung dieses Glaubens ist kaum etwas bekannt, da alle festgehaltene Überlieferungen und Reliquien von christlichen Missionaren zerstört wurden. Dennoch ist der Glaube der Maori erhalten und die alten Bräuche werden mit Tänzen, Gebeten, Gesängen wie in alten Zeiten zelebriert.

Die minoische/sumerische/mesopotamische Große Mutter Inanna

"Große Göttin, Göttinkönigin, Blut der Erde, Herrin des Himmels"

Inanna die Göttin der Liebe und des Krieges ist der mütterliche Aspekt der dreifachen Großen Mutter, die mit ihrem Blut alle Gewässer der Erde schuf und damit alles Leben ermöglicht-e. Wenn die Göttin Inanna einen Sterblichen zum Gemahl wählt, so wird er zum König. Durch die Vereinigung/ die Heilige Hochzeit/ wird er zum Gott erhoben.
Die Fruchtbarkeitsgöttin gebärt in ihrem jungfräulichen Aspekt als Nana den Erlöser Attis. Inanna die Göttin über Leben und Tod, Gebieterin der Ewigen Zyklen reist zwischen Ober - und Unterwelt.

Inanna li baal li tuka
Inanna li baal li tuka
Inanna li baal li tuka
 
Inanna erhalte Dich stark
Inanna erhalte Dich gesund

Tiamat
"Der Urzustand, das Allumfassend, Göttinnenmutter, Heilige Tiefe, Große Drachin des Chaos"

Die gestaltlose Tiamat schuf aus sich Himmel und Erde - entgegen älterer Legenden, die behaupten, ihr Sohn Marduk habe den Horizont durch die Teilung geschaffen. Sie selber verlieh sich Form indem sie sich in ihrer Tochter Mummu materialisierte. Es heißt ihr Sohn Marduk habe von ihr das Heilige Wort erhalten und es in der Bibel festgehalten. Es heißt ihr Blut sei die Grundlage aller Gewässer, es verleihe Unsterblichkeit und erhebe Sterbliche zu Königen.

Die nordische Große Mutter Freya

"die Mächtige, Führerin, göttliche Großmutter, Größte Walküre, Mondgöttin, Hüterin des Seidr, Höchste der Asinnen und Vaninnen, über dem Meer scheinender Geist"
 
Freya die Große Mutter der Germanen, gilt als die göttliche Kraft, die alle Informationen alles Wissens besitzt und die Heiligen Gewässer hütet. Indem sie die Heiligen Gewässer mit ihrem Wissen belebt, schenkt sie Leben. So wie sie Leben schenkt, so birgt sie in ihrem Leib die Seelen der Verstorbenen, um sie wiederzugebären. Freya wird verehrt als Göttin der Liebe, als die mächtige Allwissende, die Odin all seine Weisheit schenkte. Freya als die Hüterin allen göttlichen Wissens, wird als Liebesgöttin wie als zerstörerische Göttin verehrt. Auf einem von Katzen gezogenen Streitwagen zieht sie zu blutigen Schlachtfeldern. Ihre Personifikationen sind zahllose.
 
Wie auch von Venus galt der Fisch als Totemtier der Freya, der Freitag = Tag der Freya gewidmet war. Fisch wurde seit ältesten Tagen zu Ehren Freyas gegessen...seine aphrodisische Wirkung wurde dem Segen der Göttin der Liebe zugesprochen.

Die römische Große Mutter

die römische Mythologie hat weitestgehend die griechische übernommen

"Mutter Erde"
Pendant der griechischen Demeter

Die Große Muttergöttin der RömerInnen galt als die Göttin der reichhaltigen Ernte, wie als die Heilige Richterin ( Ceres Legiferia).
 
Heilige Richterin ( Ceres Legiferia). Ceres, die Mutter Erde, die Himmelskönigin Juno und Proserpina, die Herrscherin über die Unterwelt bildeten die Heilige Trinität der Großen Mutter.


Königin des Himmels!

Allernährende Ceres,
Schöpferin der ersten Saat,
 
Du, die mit allmächtigem Scheine alles Leben durchdringst,
 
Du, deren fruchtbarer Saat Nahrung allem Leben schenkt
Du, die Du in jeder Form erscheinst
 
unter welchem Namen,
unter welchen Gebräuchen,
unter welcher Gestalt
dir die Anrufung am wohlgefälligsten sein mag!
Hilf mir XXX (Name)!
Stehe mir bei!
Verleihe mir Ruhe und Frieden!
Lass mich werden,
was du mir vorgesehen!

Juno "Allmächtige, Allmutter, Mutter allen Lebens"

Die Große Mutter schenkt Leben und Tod, Be-reicherung für Körper, Geist und Seele, sie schützt die Liebenden, ist diejeinige, die die Erkenntnis, das Licht bringt. Doch so positiv ihre Eigenschaften sind, so grausam kann Juno erscheinen zum Beispiel in ihrer Personifikation als Kriegsgöttin. Juno wurde in vielen Personifikationen verehrt.
 
Juno Pronuba - Herrscherin über partnerschaftliche Verbindungen Juno Fortuna - Heilige Glückschenkerin Juno Lucina - Heilige Geburtshelferin und Lichtbringerin Juno Regina - Heilige Schützerin des römischen Staates Juno Moneta - Heilige Mahnerin; in einem Tempel der Juno Moneta wurde geweihte Amulette hergestellt. Dieser Tempel gilt als Vorläufer unserer heutigen Münzprägeanstalten.


Juno
große Schöpferin
begreife mich, so dass ich begreife Dich
erfühle mich, so dass ich erfühle Dich
gestalte mich, so dass ich gestalte Dich
Juno große Mutter
du bist ich
ich bin du
webe in durch und mit mir
dein heiliges Werk