Garten Hexe

Aconitum napellus

Blauer Eisenhut
Blauer Eisenhut, Fuchswurz, Giftkraut, Mönchskappe, Sturmhut, Tübeli, Venuswagen, Wolfskraut

GiftFamilie
Ranunculaceae, Hahnenfussgewächse

Gefährlichkeit
Sehr stark giftig


Verbreitung
Alpen und Mittelgebirge, feuchte Hochgebirgswiesen; Gebirgswälder, Bachufer, Quellfluren, feuchte Weiden, schattige Plätze; zerstreut; Zierpflanze in Gärten


Beschreibung
Staude: ausdauernd, krautig, ca. 50-150 cm hoch, aufrecht.
Blütezeit: Juni-September
Blätter: dunkelgrün, an der Unterseite hellgrün; gefingert, 5-7fach eingeschnitten, mit 3zipfligen Abschnitten
Blüten: dunkelblau helmförmig in vielblütigen, endständigen aufrechten Trauben, 3-4 cm lang, ähneln mittelalterlichen Ritterhelmen
Früchte: 3-5teilige Balgkapseln mit 10-14 kantigen, braunen Samen
Stengel: aufrecht, meist einfach und unbehaart
Wurzel: knollig verdickter fleischiger Wurzelstock, schwarzbraun Sammelart mit vielen Unterarten, die vielfach als eigene Arten beschrieben werden.


Hauptwirkstoffe
Tetra- bzw. pentacyclische Diterpenalkaloide, wie z.B. Aconitin (zählt zu den stärksten Pflanzengiften überhaupt), Hypaconitin, Mesaconitin, Napellin, Neolin, Neopellin. Der Alkaloidgehalt schwankt zwischen 0,2-3%. Abnahme der Giftwirkung durch Lagerung.


Wirkungsweise
Rasche Resorption über Schleimhäute bzw. Magen-Darm-Trakt, aber auch durch intakte Haut (Anwendung bei Flugsalbe). Aconitin bindet an Natriumkanäle und verändert deren elektrische Eigenschaften. Durch Erregung peripherer sensibler und sensorischer Nervenendigungen werden verschiedene Reflexe induziert.
In höheren Konzentrationen wirkt es lähmend auf die sensiblen Nervenendigungen, ausserdem initial erregend, dann hemmend auf das Zentralnerven-system. Die Wirkung auf das Herz besteht in einer (reflektorischen) Bradykardie und in einer Erregung sekundärer oder tertiärer Reizbildungszentren (Arrhythmie). Der Tod tritt durch Herzstillstand infolge Kammerflimmern oder durch zentrale Atemlähmung ein.


Klinische Symptome
Bereits wenige Minuten nach oraler Aufnahme: Salivation, Parästhesien, Kälteempfindlichkeit, Erbrechen, Erregung, Herzrhythmusstörungen, evt. Sehstörungen, Krämpfe, Durchfall und Kolik, z.T. ZNS-Symptome wie Unruhe, Angstäusserung, Polyurie, Mydriasis, Hypothermie, zuletzt Bradykardie, Lähmung von Zunge, Gesichts- und Extremitätenmuskulatur, Kreislauflähmung, Tod durch Atemlähmung. Kontakt mit der Haut wirkt lokal betäubend. Die Intoxikation verläuft in der Regel perakut bis akut.


Letale Dosis
Beim Hund tritt beim Verzehr von ca. 2 - 5 g der getrockneten Wurzelknolle der Tod ein


Sektionsbefunde
Gastroenteritis, Blutstauungen im Parenchym (spezifisches organisches Gewebe), Ödeme und ev. Schaumbildung im Respirationssystem (Erstickungssymptom).


Giftige Pflanzenteile
Die ganze Pflanze, besonders Wurzel und Samen; Giftgehalt während Blütezeit am tiefsten, im Winter am höchsten.


Verwechslungsgefahr
In der Literatur wird von Verwechselungen mit Sellerie- und Meerrettichwurzeln berichtet.


Sollte keine Navigation vorhanden sein, dann bitte hier klicken zum Portal der Hexen von www.hexen.org